Individualisierung von Textilien und Bekleidung

Individualisierung von Textilien und Bekleidung

 

Arbeitshemden, -T-Shirts, -jacken und -hosen dienen nicht nur zum Schutz der Mitarbeiter, sondern visualisieren auch die Zugehörigkeit zum Unternehmen. Die Veredelung und Individualisierung kann durch Stickerei oder Druck erfolgen, natürlich auch bunt und an den verschiedensten Stellen auf der Kleidung.

Durch die Verwendung der unterschiedlichsten Materialien bei der Herstellung von Kleidung, ist das Bedrucken von textilem Gewebe viel komplexer als der Papierdruck. Hierbei kommen spezielle Farben und Behandlungsformen zum Einsatz, um ein ideales Ergebnis zu erreichen.

 

Damals

Bereits früher wurden Textilien aus Baumwolle und Leinen bedruckt. Dieses Verfahren wurde als Zeug Druckerei bezeichnet. Hier wurde das Muster als Relief auf einem viereckigen Holzblock angebracht, mit Farbe versehen und mit Hilfe eines Hammers auf das Zeug gedruckt.

Auch benutzte man hölzerne Walzen. Diese wurden durch Maschinen in Bewegung gesetzt, was natürlich leichter und schneller ging.

Später wurde die Walze wieder verdrängt und man verwendete flache Druckformen. Die aus Metalllegierung gefertigten Druckplatten wurden auf 3-4 hölzernen Platten befestigt, mit Farbe gespeist und schlugen abwechselnd mit leichtem Federdruck gegen das Gewebe, welches jedes Mal etwas vorrückt.

 

Heute

Mit dem Wandel der Zeit kamen immer mehr Technologien hinzu, natürlich auch beim Textildruck. Mittlerweile gibt es viele verschiede Möglichkeiten von Druckverfahren, um Textilien zu bedrucken. Für Meterware wird Sieb- bzw. Filmdruck angewandt.

Für individuelle Drucke, wie beispielsweise Firmenlogos oder Schriftzüge, gibt es verschiedene Druckverfahren, die wir uns etwas näher ansehen.

 

Flex- und Flockfolien-Transferdruck

Bei diesem Verfahren wird das Druckmotiv aus speziellen, unifarbenen Kunststofffolien geschnitten und auf die verschiedensten Gewebe übertragen. Polyester-, Nylon-, Viskose- sowie Misch- und Baumwollgewebe können bedruckt werden. Die beiden Folien unterscheiden sich in ihrer Oberfläche: Die von Flexfolien ist glatt bis matt/weich, die Oberfläche von Flockfolien hingegen samtartig.

Aufbau von Flex- und Flockfolien

Beide Folien bestehen aus drei Schichten:

  • Transparente Trägerfolie: Diese ermöglicht die Repositionierung versehentlich abgehobener Elemente des Druckmotivs und ist im Normalfall selbstklebend.
  • Farbschicht: Bei den meist verwendeten Flexfolien handelt es sich um eine Polyurethane- bzw. Polyvinylchlorid-Folie, wobei die Dicke der Farbschicht zwischen 0,05 und 0,1 Millimeter liegt. Auch gibt es Spezial-Flexfolien mit einer Stärke zwischen 0,06 und 0,35 Millimeter, wie beispielsweise Reflexfolien für mehr Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen. Hier kommen auch andere Materialien wie Metalle oder mineralische Partikel zum Einsatz.

Viskose-Flockfasern bilden mit einer Stärke zwischen 0,6 und 1 Millimeter die Farbschicht von Flockfolien.

  • Deckschicht mit Schmelzklebstoff: Bei Raumtemperatur ist dieser Klebstoff fest und wird erst durch das Aufpressen des Motivs auf das Textil aktiviert.

Druckvorgang

  1. Plotten: Die Konturen des gewünschten Motivs werden mit Hilfe eines Schneideplotters in die Farb- und Deckschicht der Folie geritzt, ohne dass dabei die Trägerfolie beschädigt wird.

 

  1. Entgittern: Alle Teile, die nicht zum Motiv gehören, müssen in diesem Arbeitsschritt manuell von der Trägerfolie abgehoben werden. Hierbei ist gerade bei kleinteiligen Motiven eine rückklebende Trägerfolie vorteilhaft, da versehentlich abgehobene Teile wieder angebracht werden können.

 

 

  1. Übertragung auf das Gewebe: Nach dem Entgittern erfolgt die Positionierung der Trägerfolie auf dem zu bedruckenden Textil. Unter Druck und Hitze wird mit Hilfe einer Transferpresse das Motiv auf das Gewebe übertragen. Zu guter Letzt muss der Klebestoff noch abkühlen, anschließend kann die Trägerfolie entfernt werden und das Motiv bleibt auf dem Stoff.

 

Digiflexdruck

Eine bedruckbare Flexfolie wird mit Solvent oder Eco-Solvent Tinte bedruckt. Diese spezielle Tinte ist besonders kratz- und wasserfest sowie äußerst beständig gegen UV-Licht. Hierdurch wird eine längere Farbechtheit gewährleistet. Alle weiteren Arbeitsschritte sind mit dem Flexdruck identisch: Plotten, entgittern, drucken und das gewünschte Motiv ist auf dem Stoff.

 

Flockdruck

Bei dieser speziellen Form des Siebdrucks wird statt Farbe Dispersionskleber aufgetragen. Der noch nasse Kleber wird dann mit Flockfaser beschossen und anschließend getrocknet.

 

Sieb-/Schablonendruck

Der Stoff wird direkt mit Farbe bedruckt, wobei die Deckkraft und der Warengriff des fertigen Druckes je nach Art der Textilfarbe schwankt. Verwendung findet der Siebdruck überwiegend im Bereich der Werbung und Beschriftung sowie für den Textildruck von Meterware.

 

Thermosublimationsdruck

Bei dieser Technik wird der Stoff indirekt bedruckt. Mit Transferpressen werden bei 170°C – 200°C Drucke auf Polyesterstoffe übertragen. Das heißt, dass der Farbstoff direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht (Sublimation). Das Motiv ist dadurch kaum spürbar. Hauptanwendungsgebiet des Thermosublimationsdruck sind Warnwesten mit mehrfarbigem Druck.

Diese Druckart bringt einige Nachteile mit sich: Es können nur spezielle Textilarten bedruckt werden, es entstehen hohe Farbabweichungen und bestimmte Farben lassen sich auf bestimmten Textilien nicht darstellen, beispielsweise wird blau auf einem gelben Textil zu grün. Ebenfalls können nur helle Textilien bedruckt werden, wobei die Farbe weiß nicht dargestellt werden kann.

Natürlich hat der Thermosublimationsdruck auch Vorteile: So können verschiedenfarbige Motive auf einmal gepresst werden, Farbverläufe können dargestellt werden und ein Fotodruck ist ebenfalls möglich.

 

Transferfolie

Hier wird das Motiv erst auf eine Trägerfolie aufgedruckt, anschließend mit einer Transferpresse auf den Stoff übertragen. Vorteil dieser Technik ist, dass sich die Transferfolie ähnlich wie Papier bedrucken lässt und somit ein gewöhnlicher Drucker verwendet werden kann. Selbst als Do-It-Yourself-Sets (Bügelfolien) sind diese erhältlich, dennoch wird hier eine Transferpresse benötigt, da ein normales Bügeleisen nicht den konstanten Druck ausübt, wder notwendig ist. Nachteilig macht die Folie den Stoff etwas starr und da diese nicht so dehnbar ist, wie der Stoff, bekommt sie leicht Risse, welche vor allem bei größeren Farbflächen auffallen.

 

Textil-Direktdruck / DTG

„Direct To Garment“, kurz DTG, heißt direkt in die Kleidung. Hier werden mit einem an den PC angeschlossenen Injekt-Drucker spezielle Pigmenttinten direkt auf das Textil gedruckt und im Anschluss mittels Hitze permanent fixiert. Diese Art von Druck ist angenehm weich im Griff, hat leuchtende Farben und weist eine gute Waschbeständigkeit sowie hohe Detailtreue auf. Der Vorteil des DTG ist seine Flexibilität hinsichtlich einzelner Individualisierungen wie zum Beispiel mit einem Namensschriftzug innerhalb eines bestehenden Motives.

 

Individuell und auffällig

Mit einem Firmenlogo auf der Arbeitskleidung schafft man sich nicht nur ein einheitliches Bild innerhalb des Betriebes, sondern es dient ebenfalls zur Visualisierung des jeweiligen Unternehmens. Oder man kann den Mitarbeiter direkt mit dem Namen ansprechen, wenn dieser vorne aufgedruckt oder aufgestickt ist.

Aber nicht nur Betriebe nutzen diese Möglichkeit der Individualisierung, auch bei Vereinen ist diese Veredelung der Kleidung sehr beliebt und gern gesehen.

Egal ob für Ihre Firma, Ihren Verein oder für private Zwecke, wir bei bamiro.de beraten Sie gerne und machen Ihnen ein individuelles Angebot.

Tags: Veredelung