Sicherheitsklassen bei Sicherheitsschuhen

Sicherheitsklassen bei Sicherheitsschuhen – Kategorien klar definiert

 

Sicherheitsschuhe – gehört hat den Begriff jeder schon einmal. Aber was steckt dahinter? Das Wort an sich beinhaltet schon den Grundsatz. Sicherheitsschuhe, umgangssprachlich oft auch Schutz-, Arbeits- oder Berufsschuhe genannt sollen Ihre Füße vor Gefahren schützen. Näher damit befassen muss sich jeder spätestens dann, wenn er in einen Beruf einsteigt, in dem Sicherheitsschuhe vorgeschrieben oder zumindest ratsam sind. Auch für Arbeitsschutzbeauftragte ist dieses Thema unumgänglich. Unser bamiro Blog bringt Klarheit und definiert, was die wichtigsten Schutz- bzw. Sicherheitsklassen S1 bis S3 zu bedeuten haben.

Das S in der Bezeichnung steht für „Safety“, also „Sicherheit“. Darüber hinaus gibt es noch die Kennzeichnungen O (Occupational/Berufsschuhe) und P (Protective/Schutzschuhe). An dieser Stelle wollen wir uns zunächst auf die am häufigsten gefragten S-Sicherheitsklassen konzentrieren.

Generell gilt:
Das Arbeitsschutzgesetz fordert eine „tätigkeitsbezogenen Gefährdungsbeurteilung“, die unbedingt eingehalten werden muss. Dabei unterliegt die Schutzklasse S der Norm DIN EN ISO 20345.

In den einzelnen Schutzklassen sind folgende Mindestanforderungen festgelegt, die Ihnen bei der Auswahl der richtigen Sicherheitsschuhe für Ihren Bedarf helfen:

Sicherheitsklasse S1

Zehenschutzkappe

Ein überaus wichtiger Faktor. Sie kann aus Stahl bestehen oder aus Kunststoff oder auch aus einer kombinierten Version. Auf jeden Fall aber muss sie einer Stoßeinwirkung von mindestens 200 Joule und einer Druckbeanspruchung von mindestens 15 kN standhalten, um Ihre Zehen vor schweren Verletzungen durch herabfallende Gegenstände, Stoßeinwirkungen oder Überrollen durch Wagen zu schützen.

 

Geschlossene Ferse

Der Fersenbereich muss geschlossen sein, damit die notwendige Stabilität gegeben und Ihre Ferse vor äußeren Einwirkungen geschützt ist. Entscheidend für Ihre Gesundheit ist aber auch, dass durch die Energieaufnahme im Fersenbereich Ihre Gelenke geschützt werden. Sämtliche Markenhersteller setzen bei ihren Sicherheitsschuhen teilweise unterschiedliche, aber durchweg wirksame Dämpfungsmethoden ein.

 

Laufsohle antistatisch und kraftstoffbeständig

Öl- und Benzinresistenz ist eine der wichtigsten Eigenschaften der Laufsohle. Zudem muss sie auch antistatisch sein, um vor elektrostatischen Aufladungen zu schützen.

Hat man es gleichzeitig mit glatten Böden zu tun ist es ratsam, auf den richtigen Grip der Sohle zu achten, um den notwendigen Halt zu haben (siehe dazu auch Sicherheitsklasse S3).

 

Einsatzbereiche der Sicherheitsklasse S1:
Die Sicherheitsschuhe S1 eignen sich in erster Linie für ein Umfeld, in dem keine Einwirkung von Feuchtigkeit zu erwarten ist. LKW-Fahrer und Tätigkeiten in Innenräumen wie z. B. Bäckereien, Großküchen und Großhandel kommen dafür in Betracht.



Sicherheitsklasse S1P

Hier gelten die gleichen Eigenschaften wie bei Schutzklasse S1, jedoch zusätzlich mit durchtrittsicherer Sohle. Dabei handelt es sich um eine ergänzende Zwischensohle aus Stahl oder einem metallfreien Material, das Eindringen von gefährlichen Gegenständen verhindert.

 

Einsatzbereiche der Sicherheitsklasse S1P:

Typische Gefahrenzonen, in denen die Klasse S1P zum Einsatz kommt sind eher trockene Umgebungen, wo aber Gefahren vom Boden drohen wie herumliegende spitze Nägel, Schrauben, Scherben – Lager und Logistik wie auch Schreinereien sind beste Beispiele dafür.

 

Sicherheitsklasse S2

In der Schutzklasse S2 müssen alle Anforderungen der Sicherheitsklasse 1 enthalten sein. Darüber hinaus gibt es Vorgaben bezüglich der Wasserdurchlässigkeit. Hier trifft man oft auf die Angabe „mehr als 60 Minuten“. Das heißt, dass der Wasserdurchtritt nicht größer als 0,2 g und die Wasseraufnahme nicht größer als 30 % sein darf, ausgedrückt als Massenzunahme des Textilplättchens nach 60 Minuten.

Bitte beachten Sie dazu: Bei der Sicherheitsklasse S2 ist kein Durchtrittschutz vorgeschrieben.

 

Einsatzbereiche der Sicherheitsklasse S2:

Somit bietet die Sicherheitsklasse S2 vor allem Schutz bei komplexen Tätigkeiten in einem feuchten Umfeld wie Wasserwerken und Kläranlagen sowie Betonarbeiten. Auch beim Umgang mit chemischen Stoffen kann die Schutzklasse S2 erforderlich sein, genauso wie in der Lebensmittelindustrie und Gastronomie.

 

Sicherheitsklasse S3

Hier sind die Eigenschaften der Schutzklassen S1 und S2 enthalten, aber mit zusätzlicher Ausstattung einer durchtrittsicheren Sohle und einer profilierten Laufsohle für verbesserte Rutsch- und Trittsicherheit, gerade wenn die Bodenbeschaffenheit etwas extremer ist.

 

Einsatzbereiche der Sicherheitsklasse S3:

Sicherheitsschuhe der Klasse S3 zählen zum klassischen Fußschutz in der gesamten Bauwirtschaft von Hoch- bis Tiefbau, im Innenausbau ebenso wie bei Abbrucharbeiten, Gleisarbeiten, Straßen- und Industriereinigung. Sie eignen sich für Bauhöfe und Lagerbereiche im Kontakt mit Staplern, Paletten etc.

 

Weitere Sicherheitsklassen:

Darüber hinaus gibt es noch die Schutzklassen S4 (kein Wasserdurchtritt), S5 (Gummistiefel) und F2A (Feuerwehrstiefel), die aber nur für ganz spezielle Einsatzbereiche vorgeschrieben sind.

 

Versicherungsschutz – ein wichtiger Punkt

Woran oft nicht gedacht wird:
Nur wenn die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, greift im Schadensfall der Versicherungsschutz. Leichtfertigkeit kann hier zu äußerst unangenehmen Folgen führen, rechtlich und gesundheitlich. Also gehen Sie kein Risiko ein und tragen Sie Ihre vorgeschriebenen Sicherheitsschuhe regelmäßig.

Die richtigen Sicherheitsschuhe aussuchen

Soweit die Theorie. Aber wie sehen nun Sicherheitsschuhe in der Praxis aus? Schauen Sie sich einfach in unserem Shop um. Auf www.bamiro.de/sicherheitsschuhe/ finden Sie viele hochwertige und top moderne Beispiele unterschiedlichster Marken und Schutzklassen.